„Wie du und ich!“ lautete das Motto der diesjährigen Gedenkveranstaltung, welche vom „Geschichte Spezial“ – Kurs der Stufe 9 auf dem Jüdischen Friedhof gestaltet wurde. Unsere Schülerinnen und Schüler gedachten in diesem Jahr besonders den Stadtlohner Kindern und Jugendlichen, die jüdischen Glaubens waren und nur deshalb von den Nazis verfolgt und ermordet wurden. Herta Lebenstein, Ilse Stein oder Max Heinz Meyers waren junge Menschen, die ein „unbeschwertes Leben“ führen wollten und es nicht konnten. Eindrucksvoll betonten dies Leni Cramer (Gesang) und Helena Boll (Gitarre) in ihrem selbst gemachten Song. Annik Büger und Emma Wünsch versetzten sich und die Zuschauer gekonnt in die schreckliche Nacht des Pogroms vom 9. November 1938 zurück, als die jüdischen Bürger nachts aus ihren Häusern getrieben wurden und die Synagoge brannte. In erdachten Tagebucheinträgen wurden die Hilflosigkeit und die Ängste der Kinder deutlich. In einem anschließenden Zwiegespräch zwischen Vergangenheit und Gegenwart machten Julia Robers und Clara Beuker treffend klar, was Ausgrenzung für die jüdischen Kinder konkret bedeutete. Sehr professionell moderierten Jana Doods und Lotta Rosing durch ein insgesamt beeindruckendes Gedenkprogramm, das abschloss mit dem zurzeit sehr bekannten Song „Stolpersteine“ von Trettmann. Einzelne Passagen des Songs wurden nochmals vorgetragen und interpretiert, im Hintergrund lief dabei eine Bildpräsentation, in der die Portraits der Jugendlichen von damals wechselten mit den Portraits der Jugendlichen heute.
Beim anschließenden Gang durch die Stadt wurden Kerzen an den Stolpersteinen entzündet und im Atelier Salamander (Dufkampstraße) konnten sich die Zuschauer genauer über die Schicksale der Stadtlohner Juden informieren. Auch zu dieser Ausstellung hatten unsere Schülerinnen und Schüler Beiträge geleistet. Ein Stadtplan zeigte die Wohnorte der jüdischen Kinder von damals und getreu dem Motto „Wie du und ich“ hatte der Geschichte Spezial-Kurs Instagram-Profile der Jugendlichen von damals erstellt. Diese Ausstellung kann als „Schaufenster-Ausstellung“ noch weiter betrachtet werden.
(Fotos der Gedenkveranstaltung von Daniela Rehakova)